Bundesweiter Bildungsstreik 15.-19.Juni 09 – 17. Juni: Streiktag!

„Bildungsblockaden einreißen!“

17. Juni: Streik und Demonstration, 10 Uhr Lautenschlagerstraße Stuttgart (am Hbf)

Schüler/innen gemeinsam mit Studenten/innen und Azubis für ein besseres Bildungssystem!

Im November waren 8.000 in Stuttgart auf der Straße, bundesweit 100.000, doch der Zustand der Schulen verschlechtert sich weiterhin, die soziale Selektion ist gravierender denn je,  Studiengebühren steigen und immer mehr Auszubildende stehen vor dem Nichts. Doch statt das Geld sinnvoll in Bildung – und damit in die Zukunft – zu investieren, wirft man es den Banken in den Rachen oder finanziert Prestigeprojekte wie Stuttgart 21. Alles was heutzutage zählt, sind die Interessen der Wirtschaft. Die Interessen und Bedürfnisse von SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildenden (sowie anderer Menschen die über keine wirtschaftliche Macht verfügen), werden schlicht und einfach ignoriert. Allerhöchste Zeit, dass wir uns gemeinsam zur Wehr setzen! Für Solidarität, individuelle Förderung und selbstbestimmtes Lernen!

– Schluss mit der sozialen Selektion, mehr Chancengleichheit: Weg mit dem mehrgliedrigen Schulsystem!

– Bildung darf keine Ware sein: Kostenlose Bildung für alle!

– Maximal 20 SchülerInnen pro Klasse, deshalb: mehr LehrerInnen

– Nein zum Superstress: Weg mit G8!

– Schluss mit Repressionen gegen politisch engagierte SchülerInnen!

– Weg mit Studiengebühren und Bachelor-Abschlüssen!

– Ausbildungsplätze für alle SchulabgängerInnen

– NEIN zum Bologna-Prozess

– JA zu selbstbestimmtem Lernen

Helft mit, den Streik zu organisieren! Bringt euch in die Diskussion ein! Regelmäßges Treffen des SchülerAktionsKomitee: mittwochs um 19 Uhr im Jugendhaus Mitte (Hohe Straße 9, Stuttgart-Mitte).

Hier könnt ihr zum Beispiel auch erfahren, was man dagegen tun kann, wenn LehrerInnen oder eure Schulleitung versuchen, euch für’s Streiken zu bestrafen.

Hinweis: Wir treffen uns auch in den Pfingstferien!

Wir zahlen nicht für eure Krise!

Wir zahlen nicht für eure Krise! – Auf nach Frankfurt am 28.03. Großdemo gegen die Krise

Samstag 28. März 2009
12 Uhr Demonstration,
15 Uhr Abschlusskundgebung
Frankfurt am Main
Aus Stuttgart fahren verschiedene Busse der Gewerkschaften. Meldet euch bei uns, dann können wir euch die neusten Infos geben.

Aufruf des SAK

Hilf mit! Erstellung einer Mängelliste an Stuttgarter Schulen.

Die Bundesregierung hat am 13.1. das Konjunkturpaket II beschlossen. 6,5 Mrd. davon sollen bundesweit in die Bildung fließen.

Wir, das SchülerAktionsKomitee Stuttgart, denken IHR wisst am besten, was an Eurer Schule sanierungsbedürftig ist und wollen nicht, dass das Geld in überstürzte, unnötige Bauvorhaben fließt. Darum wollen wir mit Eurer Hilfe eine „Mängelliste“erstellen und sie an das Kultusministerium übergeben.

Dazu verteilen wir an den Schulen ein Flugblatt mit einem Formular das ihr ausfüllen könnt. Helft mit damit wir eine aussagekräftige Liste bekommen.

Hier könnt ihr das Formular herunterladen.

Schreibt einfach den Namen eurer Schule, die Mängel an eurer Schule und was euch insgesammt stört unten in die Kommentare rein!

ODER:

Werft dieses Formular in den dafür aufgestellten

Kasten, gebt es einem SAK-Mitglied an Eurer Schule,  mailt es an info@schustreik.tk oder kommt zu unsern Regelmäsigen Treffen Mittwochs um 18 Uhr im Jugendhaus Mitte.

Rücknahme des geplanten Nachsitzens am Salier-Gymnasium

Sehr geehrte Damen und Herren,
Nach zahlreiche Protesten von Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen hat Herr Bethäuser, der Rektor des Salier-Gymnasium in Waiblingen, das geplante Nachsitzen für Samstag wieder abgesagt. Wir wir gestern bekannt gaben, hatte er in einem Brief an SchülerInnen und Erziehungsberechtige ein sechsstündiges Nachsitzen für Samstag 7.40 verhängt.
Die Rücknahme ist ein großer Erfolg für die SchülerInnen die am Streik teilgenommen haben. Sie hatten gestern angekündigt die Nachsitzzeit am Samstag kreativ zu verwenden, z.B. für ein gemeinsames Frühstück und eine Diskussion darüber wie der Schülerprotest weitergehen kann. Heute Morgen hatten sich bereits Schülervertreter aus anderen Orten sowie Gewerkschaftvertreter per Mail und Telefon bei der Schulleitung des Salier-Gymnasiums gemeldet um gegen die Sanktionen zu protestieren.
Heute Morgen hing dann eine große Bekanntmachung an der Türe des Rektorats: „Wegen zahlreichen Gesprächen mit Eltern, Lehrern, Schülern etc. fällt das Nachsitzen am Samstag aus“.
Dieser Erfolg ist eine Ermutigung für die kommenden Proteste im Bildungsbereich, nicht nur im Salier Gymnasium.
Für das SchülerAktionsKomitee Stuttgart
Tinette Schnatterer

Pressemitteilung des SchülerAktionsKomitees Stuttgart

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wie zu erwarten war, stieß der gestrige Schülerstreik bei den meisten LehrerInnen und Rektoren auf Verständnis. Soweit uns bisher bekannt ist wurden auch an den Schulen an denen vorher mit Sanktionen gedroht wurde keine Strafen verhängt.
Eine traurige Ausnahme ist leider das Salier Gymnasium in Waiblingen an dem der Rektor Herr Bethäuser den ca. 120 Streikteilnehmern heute verkündete sie müssten sich am Samstag um 7.40 zu einem sechsstündigen Nachsitzen einfinden. Die Frage der Aufsicht war bis heute noch nicht geklärt. Zudem solle jeder der betroffenen SchülerInnen einen Teil der Schulordnung abtippen.
Das SchülerAktionsKomittee protestiert entschieden gegen diese Maßnahmen. Bei dem gestrigen Streik und der stadtweiten Demonstration haben die SchülerInnen vielfältig bewiesen wie ernst es ihnen mit ihrem Protest ist. Ob in Reden, auf selbstgemalten, Transparenten, in zahlreichen Gesprächen und Presseinterviews machten sie auf die Míßstände in den Schulen aufmerksam. Ein solches Engagement sollte von einer Schulleitung gewürdigt werden und anstelle von Strafen die inhaltliche Diskussion mit ihnen gesucht werden. Das Abschreiben von Schulordnungen und stundenlanges Nachsitzen entspricht nicht nur veralteten pädagogischen Maßnahmen, sondern soll offensichtlich entmutigend auf die Schüler wirken, die begonnen haben sich für die eigene Zukunft stark zu machen.
Nach dem gestrigen Tag haben wir zahlreiche Zuschriften von Eltern erhalten die uns zu dem erfolgreichen Streik gratuliert haben und viele der betroffenen Eltern sind nun, verständlicherweise, empört.
Wir gehen davon aus dass sich morgen auch unsere Bündnispartner von GEW, IG-Metall und Verdi bei der Schulleitung des Salier Gymnasiums melden werden um ihren Protest zum Ausdruck bringen.
Sollte der Rektor das angedrohte Nachsitzen nicht abblasen planen die SchülerInnen den von ihm erhaltenen Brief wörtlich zu nehmen. Darin schrieb er, die SchülerInnen sollten am Samstag den verpassten Stoff nachholen. Da die meisten Klassen an diesem Tag frühstückten und Filme schauten, da die Klassen nicht vollständig waren werde man dies am Samstag auch organisieren. Zudem wäre auch eine Debatte über die Frage: wie kann der Protest nach dem Streik fortgesetzt werden, denkbar zu dem auch andere Schüler und Eltern eingeladen werden können.

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung

Tinette Schnatterer
für das Schüler AktionsKomitee

Kontaktdaten des Salier Gymnasiums:
Telefon: 07151/200815

Fax: 07151-200840

salier-gym@web.de

Pressemitteilung des Schüleraktionskomitees Stuttgarts vom 12. 11. 2008

Schülerstreik: voller Erfolg!

Mindestens 8.000 Schülerinnen und Schüler aus Stuttgart und der Region zogen heute in einer lautstarken Demonstration durch die Stuttgarter Innenstadt. Sie waren dem Streikaufruf des Schüleraktionskomitees gefolgt um gegen die Missstände im Bildungsbereich zu protestieren. Ihre Hauptforderungen sind:

  • die Einstellung von 100.000 LeherInnen bundesweit

  • eine Klassengröße von höchstens 20 SchülerInnen pro Klasse

  • die Abschaffung des 8- jährigen Gymnasiums (G8) und des mehrgliedrigen Schulsystems.

Bereits um 7.30 Uhr hatten sich Schülerinnen vor verschiedenen Schulen mit Transparenten und Megaphonen versammelt um ihre Mitschüler über den Streik zu informieren. Anschließend zogen sie zu den benachbarten Schulen und schließlich im Sternmarsch zur Auftaktkundgebung an der Lautenschlagerstrasse. Nachdem die Schüler bereits in den letzen Wochen vielfältige Solidarität von Eltern und LehrerInnen erfahren hatten, war die Reaktion der Rektoren auf dem heutigen Streik sehr gemischt.

Während einige ihre Schüler zu dem Protest ermutigten drohten andere mit Sanktionen. Irini von der Johann-Friedrich von Cotta Schule meinte dazu: „In vielen Fällen wird es sich dabei um leere Drohungen handeln. Sollte es an einer Schule wirklich zu harten Strafen kommen, wird das Schüleraktionskomitee Solidarität organisieren.“

Mit dem Slogan „Wir sind hier wir sind laut weil man uns die Bildung klaut“ oder „Lehrernot und Bildungsklau unsere Antwort heisst Radau“ zogen die SchülerInnen durch die Stadt. „G8 bedeutet extremen Stress für die Schüler. Schon sechst-Klässler haben mittlerweile eine 40-Stunden Woche“, so Firat von der Louis-Leitz Schule. Claudio vom Gottlieb-Daimler-Gymnasium betonte in seiner Rede: „Während angeblich kein Geld für Bildung da ist, wird gleichzeitig Geld für Prestigeobjekte wie Stuttgart 21 aus dem Fenster geworfen.“ Marie vom Lise-Meitner-Gymnasium Böblingen1 wandte sich gegen die Selektion im mehrgliedrigen Schulsystem: „Während 81% der Kinder aus Oberschichtsfamilien eine Empfehlung für das Gymnasium bekommen, erhalten nur 14% der Kinder aus Unterschichtsfamilien solch eine Empfehlung.“ Statt dessen fordert sie: „eine Schule für alle“.

Neben den Schülern sprach auch die Mutter zweier Gymnasiasten, Ursel Beck, die vor einigen Monaten einen offenen Brief gegen die Vergleichsarbeiten an den Kultusminister Helmut Rau geschrieben hat. Viel Applaus erhielt sie für den Zuruf: „Eure Eltern sollten stolz darauf sein, dass ihr für Eure Zukunft kämpft.“ In einem Grußwort betonte auch Erwin Berg von der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft), dass die Lehrergewerkschaft hinter den Forderungen der SchülerInnen steht. Bereits im Vorfeld hatte die GEW den Protest tatkräftig unterstützt. Moderatorin Isabelle Edler vom Goldberg-Gymnasium Sindelfingen wies darauf hin, wie entscheidend die Solidarität für die Schüler ist: „Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass unsere Forderungen umgesetzt werden.“ Weitere Grußworte kamen von Bernd Riexinger, verdi- Geschäftsführer Stuttgart, und Tinette Schnatterer für Linksjugend solid, ein kultureller Beitrag kam von Oli Kube.

Der Stuttgarter Streik war Teil eines bundesweiten Streiks. Nach dem heutigen Erfolg steht für das Schüleraktionskomitee fest: der Protest wird weitergehen und sollte die Regierung nicht auf unsere Forderungen eingehen, ist auch ein weiterer Streik in den nächsten Monaten nicht ausgeschlossen.

Aus diesem Grund lädt das Schüleraktionskomitee alle SchülerInnen und Unterstützer zum nächsten Treffen am Mittwoch, den 19.11. um 18 Uhr im Jugendhaus Mitte, Hohestr. 9, Stadtmitte, ein.

Für Nachfragen und weitere Informationen stehen wir ihnen jederzeit zur Verfügung.

Stuttgart, 12. November 2008

Schüleraktionskomitee Stuttgart

http://www.sak-stuttgart.de.vu

info@schulstreik.tk

1 Da es in einem Pressegespräch zu einer Verwechslung kam möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass sich die Schulleitung des Lise-Meitner Gymnasiums Böblingen dem Streik gegenüber sehr offen gezeigt hat. Die genannten Probleme trafen am Max-Planck Gymnasium in Böblingen auf.

Der Streik steht!

Treffpunkt am 12.11.08 ab 9:00 Uhr Lautenschlagerstraße (gegenüber vom Hauptbahnhof)
Auftaktkundgebung ab 10 Uhr.
Anschließend Demo durch die Innenstadt und Abschlusskundgebung.

Tip: Trefft euch vor euren Schulen und nehmt die anderen Schüler und Schülerinnen mit, geht gemeinsam zum Kundgebungsort.

Wer noch Flugblätter für seine Schulen braucht muss sich bei uns melden oder am Mittwoch zum Treffen kommen. Weiteres unter Termine.

Unsere Forderungen für den Streik:

  • Weg mit dem dreigliedrigen Schulsystem – eine Schule für alle!

  • Statt Milliarden für die Banken – Kostenlose Bildung für alle

  • Maximal 20 SchülerInnen pro Klasse – dafür brauchen wir ab sofort mindestens 100.000 mehr LehrerInnen bundesweit

  • Nein zum Super-Stress: Schluss mit Turbo-Abi und Vergleichsarbeiten

  • Für jeden Schulabgänger einen Ausbildungsplatz

Aktive Schülergruppe am EBLU

Im Zusammenhang mit der Mobilisierung zum Bundesweiten Schülerstreik am 12.11. und auch darüber hinaus, mit der Intention ein allgemein kritisches Bewusstsein über die (Bildungs-)Politik zu schaffen, hat sich am Ebelu in Stuttgart eine Gruppe von Schülern zusammengefunden. Mit  Transparenten im Schulgebäude, Wandzeitungen und Diskussionstreffen möchten wir zum einen auf die aktuellen Missstände im Bildungsbereich aufmerksam machen, zum anderen denken wir im Austausch miteinander über Alternativen nach und versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten Lösungsansätze zu finden, wie die aktuelle Situation verbessert werden kann.
Wir erachten es außerdem als wichtig auch über das Thema Bildung hinaus politische Themen in die Schulen hineinzutragen und beispielsweise in Form von Veranstaltungen, Diskussionsforen… die selbstständige Auseinandersetzung von Schülern mit Politik auch (oder gerade) außerhalb des Unterrichts wieder in Gang zu bringen und aufleben zu lassen.